Förderverein

Neuwahl des Vorstandes 2020

Im Rahmen des Jahreshauptversammlung am 29. Januar 2020 im Hotel Kloster Haydau wurde einer neuer Vorstand für den Förderverein Nordhessische Ahle Wurscht gewählt. Erster Vorsitzender ist jetzt Rolf Schott von der Fleischerei Willi Ross in Melsungen, zweiter Vorsitzender Wolfgang Wiegand aus Wabern-Harle, Schriftführer Max Beck von der Landfleischerei Opfer in Ringgau-Datterode, Beisitzer der bisherige Vorsitzende Matthias Pflüger von der Jausenstation in Großalmerode-Weißenbach. Kassenführer bleibt Gerhard Schneider-Rose aus Bebra-Breitenbach, der gleichzeitig Aufgaben der Geschäftsführung wahrnimmt.

Der neue Vorsitzende Rolf Schott erklärt, dass die Weiterentwicklung der Marke Nordhessische Ahle Wurscht in traditioneller Herstellung Schwerpunkt seiner Arbeit sein soll. Auch die Weiterentwicklung der Qualität mit Blick auf Haltung und Fütterung der Wurstschweine soll angegangen werden.

Die aktuelle Diskussion um Listerien in der Wurst wurde ausführlich thematisiert. Eingeladen war dazu Prof. Dr. Friedrich Karl Lücke, der einen sachkundigen Vortrag zum Thema gehalten hat und den Förderverein weiter beratend unterstützen möchte in Fragen der Lebensmittelhygiene.

Alte und neue Vorstandsmitglieder des Fördervereins von links Wolfgang Wiegand, Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp, Sabine Opfer, Rolf Schott, Matthias Pflüger, Gerhard Schneider-Rose

Gründung des Fördervereins im Jahr 2004

Ahle Wurscht hat in Nordhessen eine große Bedeutung: (Fast) jeder ältere echte Nordhesse liebt sie, hat Kindheitserinnerungen an die Hausschlachtung und hat eine Lieferquelle für die seiner Meinung nach beste Ahle Wurscht. Ahle Wurscht ist identitätsstiftend für Nordhessen und – wie die Betriebswirtschaftler ganz modern sagen – ein Alleinstellungsmerkmal für die Region.

Traditionell ist die Ahle Wurscht ein Produkt der Hausschlachtung. Dabei hatte jede Familie ein Eigeninteresse an einer hohen Wurschtqualität. Metzger waren früher eher für die Versorgung mit Frischfleisch zuständig, Wurstproduktion war für sie eher ein Nebenerwerb, der auch der Verarbeitung nicht verkäuflicher Bestandteile des Tieres diente (Innereien, Blut, „minderwertiges“ Muskelfleisch). Mit dem Verschwinden der Hausschlachtung ist die Ahle Wurscht zumindest in der traditionellen Qualität vom Aussterben bedroht, denn „Ahle Wurscht“ bzw. Wurst „Hausmacher Art“ kann man auch aus Schultern und Bäuchen leichter Schweine mithilfe von Starterkulturen und Gewürzmischungen herstellen. Solche Würste sind schnell schnittfest und schmecken verlässlich immer gleich. – Den Geschmackserwartungen der nordhessischen Feinschmecker entsprechen sie nicht.

Slow Food Nordhessen hat deshalb in 2003 die Ahle Wurscht als Passagier für die internationale „Arche des Geschmackes“ von Slow Food vorgeschlagen. Nach der erfolgreichen Aufnahme im Sommer 2004 wurden Herstellungsbetriebe für eine Mitgliedschaft in einem zu gründenden Förderverein gesucht und gefunden. Im Oktober 2004 wurde in Hessisch-Lichtenau der „Förderverein Nordhessische Ahle Wurscht“ von 12 Herstellungsbetrieben und drei Ehrenamtlichen aus den Reihen von Slow Food gegründet und eine Satzung verabschiedet. Erster Vorsitzender war Dieter Rohde aus Kassel, der inzwischen von Matthias Pflüger aus Großalmerode abgelöst wurde. Einige Produzenten haben den Verein aus den unterschiedlichsten Gründen wieder verlassen, einige sind später dazu gestoßen. Heute gehören neun Herstellungsbetriebe zum Förderverein.

Der Förderverein hat ein Interesse zu wachsen: Nur, wenn möglichst viele Betriebe das Qualitätssiegel für die Ahle Wurscht verwenden, wird sich dieses Siegel gut etablieren können. Und nur, wenn ein gutes Netzwerk zu Politik, Tourismus, Gastronomie, Landwirtschaft und Einzelhandel besteht, kann die traditionelle Herstellung der Ahlen Wurscht auf Dauer gesichert werden. Wer als Hersteller oder Förderer dem Verein beitreten möchte, wende sich bitte für nähere Informationen an den Geschäftsführer.

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